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Kostenerstattung für medizinische Online-Beratungen

  ·   2020-08-05  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Online-Medizin;COVID-19
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Die vielen Menschen vertraute Erfahrung, beim Arztbesuch mehrere Stunden im Wartezimmer sitzen zu müssen, könnte bald der Vergangenheit angehören. 

In den letzten Tagen wurden in China eine Reihe von Richtlinien zur Förderung der Online-Medizin eingeführt. In Zukunft kann man sich nicht nur von einem Mediziner online beraten lassen, sondern man kann diese Kosten auch von der Krankenversicherung erstattet bekommen. Der Diagnose- und Behandlungsprozess hängt jedoch eng mit dem Lebensumständen und dem Gesundheitszustand der Menschen zusammen. Die Online-Medizin ist zwar praktisch und effizient, muss jedoch auch verstärkt reguliert werden.  

Richtlinien zur Förderung der Online-Medizin 

Zu Beginn dieses Jahres waren aufgrund der Covid-19-Epidemie die Diagnose- und Behandlungskapazitäten vieler Krankenhäuser stark eingeschränkt, weshalb Angebote der Telemedizin stärker nachgefragt wurde. Während dieser besonderen Zeit richtete sich die Aufmerksamkeit des Marktes auf die Gesundheitsversorgung im Netz. 

In den letzten Tagen hat die Veröffentlichung zweier wichtiger Dokumente weitere politische Signale gesetzt. 

Am 15. Juli veröffentlichte die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission gemeinsam  mit zwölf anderen Abteilungen ein Dokument, in dem vorgeschlagen wurde, die Kosten für das Angebot „Internet Plus Medizin und Gesundheit“, die die erforderlichen Voraussetzungen erfüllen, in den Erstattungskatalog der Krankenversicherung aufzunehmen und gleichzeitig Nachsorgeuntersuchungen und die Gesundheitsberatung chronisch Kranker im Internet zu fördern. 

Anschließend veröffentlichte das Generalbüro des Staatsrates ein Dokument, in dem erneut erwähnt wurde, dass „unter der Voraussetzung der Gewährleistung der medizinischen Sicherheit und Qualität der Umfang der über das Internet zulässigen Diagnosen und Behandlungen erweitert und qualifizierte Methoden der Online-Medizin in die Kostenübernahme durch die Krankenversicherung mit einbezogen werden sollen.“ 

 

Patient bei der Online-Beratung per Video (Archivfoto: Fang Yongle) 

Stärkung der Überwachung und Regulierung  

Nach Ansicht von Branchenexperten können Nachsorgeuntersuchungen und Arzneimittelkäufe von Patienten durch ärztliche Online-Angebote das Problem des „Arztbesuchs zum Zwecke der Arzneimittelbeschaffung“ effektiv lösen, gleichzeitig die Anzahl der Patienten im Krankenhaus verringern, den Druck auf die Ambulanzen des Krankenhauses reduzieren sowie medizinische Ressourcen freisetzen. 

Der Gesundheitsbereich stellt im Vergleich zu anderen Branchen äußerst hohe Anforderungen an die Sicherheit. Die Praxis hat gezeigt, dass hier bei einigen Plattformen für Online-Medizin immer noch Probleme bestehen. 

„In den letzten Jahren hat der Staat eine Reihe von Richtlinien zur Regulierung der Online-Medizin erlassen, aber die Branche muss noch weiter standardisiert werden“, sagte Ma Guanglei, stellvertretender Generalsekretär des chinesischen Verbands für den pharmazeutischen Handel. 

Nach Ansicht von Ma sei es schwierig, die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Diagnose zu gewährleisten, wenn die erste Diagnose online durchgeführt oder eine Diagnose gestellt werde, ohne vorher den Untersuchungsbericht und andere Materialien erhalten zu haben. Wenn diese Vorgehensweise nicht eingeschränkt werden könne, werden einige Internet-Krankenhäuser ihre Leistungsangebote übermäßig erweitern, was unweigerlich zu zusätzlichen Risiken für die Patienten führen werde. Dies schade sowohl der Gesundheit der Patienten als auch der Entwicklung der Branche, so Ma. 

 

Eine Patientin verwendet das Gesichtserkennungssystem, um einen Termin mit einem Facharzt zu vereinbaren. (Archivfoto: Wang Guangzhao) 

Großer Entwicklungsraum  

Nach zuvor von der Nationalen Gesundheitskommission veröffentlichten Daten belief sich die Gesamtzahl der von Einrichtungen der medizinischen Betreuung und Gesundheitsfürsorge behandelten Patienten im Jahr 2019 auf 8,72 Milliarden, was einer Steigerung von 410 Millionen und 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. 

Einerseits nimmt die Anzahl der Arztbesuche zu. Anderseits ist langfristig mit einer Verknappung und der ungleichmäßigen Verteilung medizinischer Ressourcen zu rechnen. Es besteht die Hoffnung, dass Fortschritte bei den medizinischen Online-Angeboten diese Probleme erheblich linden können. 

Darüber hinaus gibt es im Bereich der Online-Medizin einen enormen Entwicklungsraum, beispielsweise für die Nachuntersuchungen und die Anwendung tragbarer Geräte. 

Branchenexperten glauben, dass die Online-Medizin auch die Arbeitsweise von Ärzten ändern könnte: vom Warten auf Patienten im Sprechzimmer zur aktiven Online-Suche nach Patienten. 

Trotz aller Änderungen kann die Online-Medizin jedoch nur dann wirklich ihren Frühling einläuten, wenn sie auf der Versorgung der Patienten und auf der Gewährleistung von Sicherheit und Qualität beruht. 

LINKS:

Adresse: BEIJING RUNDSCHAU Baiwanzhuanglu 24, 100037 Beijing, Volksrepublik China


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