Unabhängig von ihrer finanziellen Situation investieren chinesische Eltern viel Geld in außerschulischen Englischunterricht für ihre Kinder. 

In großen Städten wie Beijing und Shanghai wählen immer mehr Eltern Online-Unterricht, anstatt ihre Kinder zu einer klassischen Sprachschule zu schicken. Dies geht aus einem neuen Bericht hervor.

Der Bericht wurde von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften veröffentlicht und basiert auf einer einjährigen Studie mit mehr als 200.000 Schülern und deren Eltern sowie mehr als 30.000 nordamerikanischen Englisch-Tutoren auf Chinas drei größten Plattformen für Online-Englischunterricht.

VIPKID, 51talk und vipJr machen zusammen 80 Prozent des chinesischen Marktes aus. Das Durchschnittsalter der Lernenden liegt bei sechs Jahren.

Von den befragten Eltern geben 73 Prozent jährlich mindestens 10.000 Yuan (1300 Euro) für außerschulischen Englischunterricht aus. Bevorzugt werden wegen ihrer Aussprache und Didaktik Tutoren aus Nordamerika.

Viele Eltern hoffen, dass ihre Kinder einmal in den USA oder in Kanada studieren können.

Lange Fahrzeiten zur Sprachschule und die schwankende Qualität der Lehre dort sind häufige Gründe, warum auf Online-Unterricht umgestiegen wird.

„Die Erhebung macht deutlich, dass die Fahrt und das Warten an der Schule bis zu 2,5 Stunden dauern kann. Durch Online-Unterricht kann viel Zeit gespart werden“, heißt es in dem Bericht.

Ein anderer häufiger Grund für den Umstieg auf Online-Tutoren sind die Präferenzen der Kinder. Viele Kinder bevorzugen den unabhängigen Einzelunterricht.

Von den jungen Lernern nehmen 83 Prozent privaten Unterricht ohne die Aufsicht der Eltern. Allerdings können die Eltern den Unterricht über ihr Smartphone oder ihren Computer mitschauen oder später erneut abspielen.