Viele von ihnen strömen nicht mehr in die Metropolen wie Beijing, Shanghai oder Guangzhou, sondern versuchen ihr Glück in Städten der zweiten Kategorie, darunter Provinzhauptstädte und Städte an der Küste, sagt eine aktuelle Untersuchung von Zhaopin.com, Chinas führender Website für die Vermittlung von Arbeitsplätzen. Demnach wollen 37,5 Prozent der diesjährigen Absolventen in Städten der zweiten Kategorie auf Arbeitssuche gehen. Nur noch 29,9 Prozent zieht es in die großen Metropolen.

Zahlen aus dem Nationalen Statistikamt belegen, dass neben Beijing, Shanghai, Guangzhou und Shenzhen im Jahre 2016 acht weitere – deutlich kleinere Metropolen – dem “Club der 1-Billionen Bruttoinlandsprodukt-Städte” beigetreten sind. Unter ihnen befinden sich Chongqing, Chengdu, Wuhan, Suzhou und Hangzhou.

Hauptsächlich ihr rasches Wirtschaftswachstum macht Städte der zweiten Kategorie attraktiv für Leute, die frisch von der Uni kommen, sagt Su Hainan, Vizepräsident des Chinesischen Verbandes für Arbeitsstudien.

Hangzhou in der Provinz Zhejiang, Gastgeber des G20-Gipfels im Jahr 2016, hat mit einer zweistelligen Wachstumsrate in sieben aufeinander folgenden Quartalen 2015 und 2016 einen Rekord aufgestellt.

Chengdu beherbergt Niederlassungen von 278 der auf der Fortune Global 500 Liste geführten Unternehmen und spielt eine Schlüsselrolle in der “Ein Gürtel – Eine Straße” Initiative. Über 7.000 neue Firmen haben sich in den letzten drei Monaten dort registrieren lassen.

Nicht nur aufgrund ihres Wirtschaftswachstums sind diese Städte bei Universitätsabsolventen beliebt, sondern auch wegen ihrer guten Arbeitsbedingungen.

Liu Xuezhi, Analyst bei der Bank of Communications, sagt, dass günstige Arbeitsbedingungen eine wichtige Voraussetzung für die innovative Entwicklung in Städten der zweiten Kategorie sind.

Menschliches Kapital von hoher Qualität ist ein wichtiger Faktor beim Umbau des industriellen Sektors und dem Aufstieg der mittelgro-en Städte, so Liu Yuanchun, Wirtschaftsprofessor und Vizepräsident der Beijing Renmin Universität.