Sun Nanxiong, Mitglied der PKKCV, Professor an der Nanjing Medical University
Wie lassen sich die hohen Kosten für die Krankenbehandlung reduzieren? Sollen auch Beamte in die Krankenversicherung aufgenommen werden? Wie kann das Problem der Krankenversicherung für Wanderarbeiter gelöst werden? Sun Nanxiong, Mitglied der PKKCV, Professor an der Nanjing Medical University, erklärt der Beijing Rundschau, dass zum Ausbau des Krankenversicherungssystem Gelder der Regierung eingesetzt werden sollten, um die Belastungen für die Bürger zu verringern.
Sun ist der Meinung, dass die Reform des Gesundheitswesens ein wichtiger Faktor für die Ankurbelung der Binnennachfrage ist. Viele Menschen müssten Geld auf die hohe Kante legen, um es im Notfall für teure medizinische Behandlung ausgeben zu können. Diese Gelder sind dem Konsum entzogen. „Wenn jemand nicht mindestens 500 000 bis 600 000 Yuan zur Seite gelegt hat, fühlt er sich ganz unsicher," sagt Sun. Er setzt hohe Erwartungen in den nächsten Reformschritt im Gesundheitswesen. Er wünscht sich eine kluge Planung, aber der Weg, den die Reform einschlägt, ist noch nicht absehbar. Bereits mehrere Jahre in Folge reicht Sun entsprechende Vorschläge ein.
Über den „Bericht zur Aufnahme von Beamten in das System der Krankenversicherung" erklärt Sun, dass der Plan noch nicht vollständig ausgearbeitet sei, es fehle noch an einem konkreten Maßnahmenkatalog. „Das System der Krankenversicherung sollte möglichst weit gefasst sein. Je breiter der Personenkreis ist, den man darin aufnehmen kann, desto stabiler wird das System," so Sun weiter.
Sun sagt, dass mehr Regierungsgelder in den Krankenversicherungsfonds fließen müssten. Derzeit stammen die Beiträge zur Krankenversicherung der Angestellten in den Städten anteilig von den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern. Die öffentlichen Krankenhäuser müssten 95 Prozent ihres Budgets selbst verdienen, Investitionen der Regierung machen nur sechs bis acht Prozent der Einnahmen von Kliniken aus. Deshalb sind Krankenhäuser dazu genötigt, Geld mit der Behandlung ihrer Patienten zu verdienen. Die Regierung kann Krankenbehandlung in den Kliniken nicht direkt subventionieren, deshalb sollte sie sich an den Aufwendungen für die Krankenversicherung beteiligen. Dieses Modell hält Sun für vernünftig. Dasselbe gilt für die Krankenversicherung der Wanderarbeiter. Auch die Wanderarbeiter sollten in die Krankenversicherung für Stadtbewohner aufgenommen werden. „Am sinnvollsten wäre ein Anteil der Gelder der Regierung von 70 Prozent am Krankenversicherungsfonds. Der Versicherungsnehmer soll 10 Prozent beisteuern, der Arbeitgeber 20 Prozent. So könnten die Lasten der Bürger für die Krankenbehandlung effektiv reduziert werden," so Sun weiter. |