05-03-2012
Hintergrund
Die demokratischen Parteien

Es gibt acht demokratische Parteien neben der KP Chinas auf dem chinesischen Festland, die bei der Verwaltung der Staatsangelegenheiten mitwirken. Das sind: das Revolutionäre Komitee der Chinesischen Kuomintang, die Demokratische Liga Chinas, die Gesellschaft für den Nationalen Demokratischen Aufbau Chinas, die Gesellschaft für die Förderung der Demokratie Chinas, die Demokratische Partei der Bauern und Arbeiter Chinas, die Zhi Gong-Partei Chinas, die Jiusan-Gesellschaft und die Demokratische Selbstbestimmungsliga Taiwans.

Nach der Gründung der Volksrepublik China haben alle demokratischen Parteien das Gemeinsame Programm, die Verfassung und die Satzung der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) als ihr politisches Programm festgelegt, aktiv an der Arbeit der Volksmacht und der PKKCV teilgenommen und bei der Festigung der demokratischen Diktatur des Volkes, der reibungslosen Realisierung der sozialistischen Umgestaltung und der rapiden Entwicklung des Sozialismus eine wichtige Rolle gespielt. Seit China in die neue Periode des Aufbaus der sozialistischen Modernisierung eingetreten ist, hat sich die Ausrichtung aller demokratischen Parteien von Grund auf verändert. Sie sind die politischen Bündnisse der sozialistischen Werktätigen und der Patrioten, die den Sozialismus unterstützen, und zugleich die brüderlichen Partner der KP Chinas, die die Führung der KP Chinas akzeptieren und mit dieser beim Aufbau des Sozialismus zusammenarbeiten. Alle demokratischen Parteien haben aktiv im politischen Leben des Landes mitgewirkt und einen großen Beitrag zur Reform und Öffnung sowie zur sozialistischen Modernisierung geleistet. Sie sind sowohl wichtige Kräfte der patriotischen Einheitsfront Chinas, als auch wichtige Kräfte für die Wahrung der Stabilität und Einheit des Staates und die Förderung des Aufbaus der sozialistischen Modernisierung und der Wiedervereinigung des Vaterlandes.

 

Die acht demokratischen Parteien im Überblick  

 

Das Revolutionäre Komitee der Chinesischen Kuomintang  Das Revolutionäre Komitee der Chinesischen Kuomintang wurde von der demokratischen Fraktion der Kuomintang und anderen patriotischen demokratischen Persönlichkeiten am 1. Januar 1948 in Hong Kong gegründet. Abgesehen von Taiwan und Tibet hat es momentan Provinzzweigstellen in Chinas 30 Provinzen, autonomen Gebieten und regierungsunmittelbaren Städten. Das Komitee hat über 82 000 Mitglieder und mehr als 4000 Basiszellen. Frühere Vorsitzende des Zentralkomitees des Revolutionären Komitees der Chinesischen Kuomintang waren Li Jishen, He Xiangning (w.), Zhu Yunshan, Wang Kunlun, Qu Wu, Zhu Xuefan, Li Peiyao und He Luli (w.). Derzeitiger Vorsitzender ist Zhou Tienong.

 

Die Demokratische Liga Chinas  Die Demokratische Liga Chinas war früher der „Genossenverband für die Wiedervereinigung und den Aufbau des Landes", der im November 1939 ins Leben gerufen wurde. Er schuf im Oktober 1941 in Hong Kong die Zeitung „Guangming Bao" (Lichtzeitung) und veröffentlichte eine offizielle Gründungsdeklaration. Im September 1944 benannte sich der Genossenverband für die Wiedervereinigung und den Aufbau des Landes in Demokratische Liga Chinas um. Die Demokratische Liga Chinas setzt sich hauptsächlich aus Intellektuellen aus den Bereichen Kultur, Bildung, Wissenschaft und Technik zusammen. Ende 2009 hatte sie in 30 Provinzen, autonomen Gebieten, regierungsunmittelbaren Städten 404 Zweigstellen mit insgesamt mehr als 204 000 Mitgliedern. Derzeitiger Vorsitzender ist Jiang Shusheng.

 

Die Gesellschaft für den Demokratischen Nationalen Aufbau Chinas  Die Gesellschaft für den Demokratischen Nationalen Aufbau Chinas wurde von Industriellen und Geschäftsleuten am 16. Dezember 1945 in Chongqing gegründet. Sie hat Zweigstellen in 30 Provinzen, autonomen Gebieten, regierungsunmittelbaren Städten sowie in großen und mittleren Städten. Die mehr als 109 000 Mitglieder sind hauptsächlich Persönlichkeiten aus der Wirtschaft und Repräsentanten anderer gesellschaftlicher Bereiche. Derzeitiger Vorsitzender ist Chen Changzhi.

 

Die Gesellschaft für die Förderung der Demokratie Chinas  Die Gesellschaft für die Förderung der Demokratie Chinas, gegründet am 30. Dezember 1945 in Shanghai, setzt sich hauptsächlich aus Intellektuellen aus den Bereichen Kultur, Bildung, Publizistik, Wissenschaft und Technik zusammen. Bisher wurden 313 Organisationen Auf Stadt- und Kreisebene mit 5548 Basisorganisationen in 29 Provinzen, autonomen Gebieten und regierungsunmittelbaren Städten aufgebaut. Sie hat mehr als 108 000 Mitglieder. Derzeitige Vorsitzende ist Yan Junqi (w.).

 

Die Demokratische Partei der Bauern und Arbeiter Chinas  Die Demokratische Partei der Bauern und Arbeiter Chinas, gegründet im August 1930, früher als andere demokratische Parteien Chinas, setzt sich hauptsächlich aus Intellektuellen aus dem medizinischen Bereich und Vertretern anderer gesellschaftlicher Gruppen aus großen und mittleren Städten zusammen. Abgesehen von Taiwan und Tibet, hat sie Zweigstellen in 30 Provinzen, autonomen Gebieten und regierungsunmittelbaren Städten und mehr als 102 000 Mitglieder. Derzeitiger Vorsitzender ist Sang Guowei. Die Zeitschrift Qianjin Luntan (Vorwärts-Forum) ist das Organ ihres Zentralkomitees.

 

Die Zhi Gong-Partei Chinas  Die Zhi Gong-Partei Chinas, die von Zhi Gong Zong Tang in America, einer Organisation von Auslandschinesen, initiiert und im Oktober 1925 in San Francisco gegründet wurde, setzt sich hauptsächlich aus heimgekehrten Auslandschinesen und ihren Familienangehörigen sowie prominenten Experten und Gelehrten zusammen, die enge Verbindungen zu Landsleuten in Übersee haben. Sie hat über 30 000 Mitglieder, 18 Provinzzweigstellen, eine dem Zentralkomitee unmittelbar unterstehende Zweigstelle und 129 Stadtzweigstellen. Derzeitiger Vorsitzender ist Wan Gang.

 

Die Jiusan-Gesellschaft  Vorläufer der Jiusan-Gesellschaft war das „Forum für Demokratie und Wissenschaft". Um des großen Sieges im Widerstandskrieg des chinesischen Volkes gegen die japanische Aggression und des Sieges im antifaschistischen Krieg der Welt vom 3. September 1945 zu gedenken, nahm es den Namen Jiusan-Gesellschaft (Jiusan bedeutet „3. September") an. Am 4. Mai 1946 wurde die Jiusan-Gesellschaft offiziell gegründet. Sie setzt sich hauptsächlich aus Intellektuellen im Bereich Wissenschaft und Technik zusammen. Parallel zur Entfaltung ihrer Arbeit erfuhr sie eine Entwicklung auf organisatorischer Ebene. Abgesehen von Taiwan und Tibet hat sie zur Zeit Komitees in 274 Städten und 22 Kreisen in 30 Provinzen, autonomen Gebieten und regierungsunmittelbaren Städten. Sie hat 102 000 Mitglieder, 61,2 Prozent davon sind Träger hochrangiger Titel. Von den Mitgliedern der Jiusan-Gesellschaft sind 104 Mitglieder des Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes, 70 sind Abgeordnete des Nationalen Volkskongresses, 19 Vizevorsitzende der Politischen Konsultativkonferenzen auf Provinzebene, vier Vizevorsitzende der Ständigen Ausschüsse der Volkskongresse auf der Provinzebene, vier stellvertretende Provinzgouverneure bzw. Vizebürgermeister der regierungsunmittelbaren Städte. Aus den Reihen der Jiusan-Gesellschaft sind insgesamt 150 Mitglieder der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften sowie der Chinesischen Akademie der Ingenieurwissenschaften hervorgegangen.

 

Frühere Vorsitzende des Zentralkomitees der Jiusan-Gesellschaft waren Xu Deheng, Zhou Peiyuan und Wang Ganchang. Jetziger Ehrenvorsitzender ist Wu Jieping; Vorsitzender ist Han Qide. „Demokratie und Wissenschaft" ist das Organ ihres Zentralkomitees.

 

Die Demokratische Selbstbestimmungsliga Taiwans  Die Demokratische Selbstbestimmungsliga Taiwans, gegründet am 12. November 1947 in Hong Kong, setzt sich aus Persönlichkeiten zusammen, die aus der Provinz Taiwan stammen, aber jetzt auf dem Festland leben. Ihr Zentralkomitee zog im Jahr 1949 nach Shanghai und im Jahr 1955 nach Beijing um. Ihre Mitglieder konzentrieren sich hauptsächlich auf die Bereiche Bildung, Wissenschaft und Technik, Medizin, Wirtschaft, Kultur und Kunst sowie Medien und haben enge Verbindungen mit den Bewohnern auf der Taiwan-Insel und den Taiwaner Landsleuten in Übersee. Die Demokratische Selbstbestimmungsliga Taiwans hat momentan insgesamt mehr als 2100 Mitglieder und verfügt über Ortsverbände in 13 Provinzen und regierungsunmitelbaren Städten. Den Vorsitz der Liga hat gegenwärtig Lin Wenyi (w.) inne.