In Beijing begann am 3. März 2012 die 5. Tagung des 11. Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV). Am 5. März wird zudem die 5. Tagung des 11. Chinesischen Nationalen Volkskongresses (NVK) eröffnet. Angemessene Löhne, eine Kontrolle der Immobilienpreise und die Schaffung eines ausreichenden Bildungsangebots für alle Gruppen der Bevölkerung gehören zu den Top-Themen. Diese Fragen werden von der Öffentlichkeit mit großem Interesse verfolgt.

"Ich bin seit zwei Jahren angestellt. Fast mein gesamtes Einkommen muss ich für die Miete und die öffentlichen Verkehrsmittel aufwenden. Ich hoffe, dass ich später mehr Geld verdienen kann und es mir so gelingt, etwas Geld anzusparen."

Xiaoyu aus Tianjin ist seit Abschluss ihres Studiums 2009 in Beijing beschäftigt. Sie ist nicht zufrieden mit ihrem Leben. In den letzten Jahren sind die Lebenshaltungskosten in den chinesischen Großstädten immer weiter gestiegen.

Jüngsten Statistiken zufolge lag im letzten Jahr das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Shanghai, Beijing und Hangzhou bei über 80 000 Yuan, umgerechnet rund 12 000 US-Dollar. Das erreicht nach Angaben der Weltbank fast das Niveau reicherer Länder. Professor Zhou Qingjie von der Beijinger Universität für Industrie und Handel hebt jedoch hervor, dass das Wachstum des BIP nicht unbedingt auch zu einer erhöhten Zufriedenheit der Bürger führt.

"Man kann nicht behaupten, dass das BIP mit der Zufriedenheit der Bevölkerung in einem direkten Zusammenhang steht. Das BIP gibt Auskunft über den Wert der erzeugten Produkte und Dienstleistungen eines Landes. Es ist nur eine Art Produktionsindex. Umweltverschmutzung, mangelnde Lebensmittelsicherheit sowie die Kluft zwischen Arm und Reich spiegeln sich darin nicht wider.