Die Bedeutung
1953 stellte China erstmals einen Fünfjahresplan auf. In dieser ersten Planperiode (1953 bis 1958) wuchs die Wirtschaft des Landes um 9,2 Prozent. Aus politischen Gründen wurde der Fünfjahresplan allerdings in den folgenden Jahren ausgesetzt. 1981 wurde mit dem sechsten Fünfjahresplan dieses Instrument wieder aufgenommen. Der vollständige Name wurde im Zuge der Neuaufnahme ebenfalls geändert: Statt „Fünfjahresplan der Volkswirtschaft" heißt er seit 1981 „Fünfjahresplan für die volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung".
Seit der Wiederaufnahme sind die Fünfjahrespläne unfassende Orientierungshilfen für die volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung – und ein strategisches Hilfsmittel für Modernisierung chinesischer Prägung. Die hohen Wachstumsraten verdanken sich auch den Fünfjahresplänen.
Aber China ist nicht das einzige Land, dessen wirtschaftliche Entwicklung durch Fünfjahrespläne befeuert wird. 13 der 20 Länder der Welt, die zwischen 1980 und 2005 die höchsten Wachstumsraten verzeichneten, hatten Vier- oder Fünfjahrespläne formuliert. In den Top 10 waren es sogar acht.
Nach der Finanzkrise hatten nur drei der G20-Staaten rasch wieder hohe Wachstumsraten zu verzeichnen: China, Indien und Indonesien. Und alle drei haben Fünfjahrespläne. Nach Auffassung von Professor Hu hat der Plan dazu beigetragen, das chinesische Wirtschaftswunder zu vollbringen.
Nach Überwindung der Weltwirtschaftskrise wird der 12. Fünfjahresplan eine wichtige Rolle für Chinas politische, wirtschaftliche und soziale Entwicklung spielen. Er ist das Ergebnis von Chinas umfassendstem öffentlichen Entscheidungsfindungsprozess. Um Chinas Marschrichtung der nächsten fünf Jahre zu verstehen, ist die Kenntnis des Fünfjahresplans unerlässlich. |