01-03-2012
Porträt
Han Yaqin: Mehr Aufmerksamkeit für Haftentlassene
von Xu Bei

 

 
Han Yaqin im Interview mit der Beijing Rundschau

 

 

„Viele Leute nennen mich Mutter der Taugenichtse. Momentan habe ich 362 Kinder, die nach Verbüßung ihrer Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen wurden. Mein Antrag in diesem Jahr ist, dass die Regierung den aus der Haft Entlassenen mehr Hilfe leisten und Beachtung schenken möge", sagt Han Yaqin, Abgeordnete der Delegation aus Shanxi am 5. März vor der Volkskongresshalle.

Sie meint, dass die Verbrecher, obwohl sie als Schuldige bestraft wurden und im Gefängnis gesessen haben, doch immer noch Mitglieder der Gesellschaft seien. Sie stammen aus der Gesellschaft und werden nach Verbüßung ihrer Haft auch wieder in sie zurückkehren und weiter ihre Rolle in der Gesellschaft spielen. Deswegen ist es sehr wichtig für die Regierung, die Haftentlassenen wieder in die Gesellschaft zu integrieren.

„Die Häftlinge sollten nicht in der Isolation leben. Eines Tages werden sie in die Gesellschaft zurückkehren. Die Regierung ist verpflichtet, ihnen eine Plattform zu geben, auf der sie den Übergang in ein Leben in Freiheit erproben können. Ich hoffe, dass die Regierung die Hilfe für Haftentlassene in den Staatsplan aufnimmt, angemessene Investitionen tätigt, Zentren für Haftentlassene baut und immer mehr Leute dazu ermutigt, den Ex-Häftlingen zu helfen. Ich glaube, das dies ein wichtiger Beitrag zu einer harmonischen Gesellschaft ist."

Han meint, wenn Haftentlassenen kein guter Start in ein neues Leben ermöglicht wird und sie keine Arbeit finden, sei es sehr wahrscheinlich, dass sie wieder auf die schiefe Bahn gerieten und erneut straffällig würden.