Der neue Fünfjahrplan (2011-2015) für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Chinas ist nach seiner Verabschiedung durch den 11. Nationalen Volkskongress, der am 14. März zu Ende ging,  offiziell in Kraft gesetzt worden.

Durch die Festlegung eines geringeren jährlichen Wachstums des Bruttoinlandproduktes  und die Hervorhebung der Regulierung der Wirtschaftsstruktur wird der 12. Fünfjahresplan zweifellos die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft in Richtung höherer Qualität und Nachhaltigkeit voranbringen.

Während der Dauer des 11. Fünfjahresplans (2006-2010) hat die chinesische Wirtschaft trotz der Auswirkungen der internationalen Finanzkrise ein jährliches Wachstum von 11,2 Prozent erreicht und damit weit mehr als die eigentlich im Plan vorgesehenen 7,5 Prozent erzielt. Offensichtlich ist die Geschwindigkeit des Wachstums für China kein Thema mehr, wichtiger wird nun die Qualität des Wachstums. Das wirtschaftliche Entwicklungsmodell muss überdacht werden und die Weichen für die Regulierung der Wirtschaftsstruktur müssen gestellt werden. Der Normalbürger muss mehr vom Wirtschaftswachstum profitieren und eine deutliche Erhöhung seines Lebensstandards erleben. Die Wirtschaftsentwicklung muss in Einklang gebracht werden mit sparsamem Energie- und Rohstoffverbrauch und darf die Umwelt nicht länger schädigen. Ein gemächlicheres Wachstumstempo kann dabei helfen, der Wirtschaft mehr Raum für eine nachhaltige Entwicklung zu gewähren.  

Die anspruchsvolle Aufgabe wird darin bestehen, ein nachhaltiges Wachstum durch die Regulierung der Wirtschaftsstruktur zu erreichen. Von den 22 Punkten des 11. Fünfjahresplans sind nur drei unerfüllt geblieben: die Erhöhung des Anteils des Dienstleistungssektors am Bruttoinlandsprodukt, die Erhöhung des Anteils der Beschäftigten im Dienstleistungssektor an der Gesamtzahl der Beschäftigten, und die Erhöhung der Aufwendungen für Forschung und experimentelle Entwicklung. Dieses Scheitern offenbart die Mängel unserer Wirtschaftsstruktur. 

In den nächsten fünf Jahren wird die Inlandsnachfrage weiter steigen und somit gemeinsam mit den beiden anderen Wachstumslokomotiven Investition und Exportwirtschaft die Wirtschaft beflügeln. Durch Modernisierung der Fertigungsindustrie und Förderung neuer Industrien von strategischer Bedeutung wird sich der Anteil des Dienstleistungssektors weiter erhöhen. Technische Innovationen werden durch Maßgaben der Politik gefördert, so dass sich das Wirtschaftswachstum mehr auf Innovation als auf den Verbrauch von Ressourcen gründen wird.