Unter der Bevölkerung in 35 Kreisen in Tibet, Qinghai und Xinjing sind bis Ende 2010 nicht wie geplant Jodmangelstörungen beseitigt worden. Dies hat das chinesische Gesundheitsministerium am 10. Februar auf seiner Website bekannt gegeben.
Nach der vom Staatsrat im Jahre 2004 ausgearbeiteten Planung zur Beseitigung von Krankheiten und Gesundheitsstörungen, die auf Jodmangel zurückgeführt werden, sollte z.B. Kretinismus, der als schwerste Schädigung infolge Jodmangels gilt, bis Ende 2010 landesweit verschwunden sein. In Xinjiang und Tibet wurde zwar der Verbreitungsgrad von Jodsalz durch bedeutende finanzielle Aufwendungen der Lokalregierungen auf über 90 Prozent angehoben, aber nach wie vor gibt es rund 30 Kreise in sehr dünn besiedelten Gebieten, die nicht ausreichend mit Jodsalz versorgt ist. In Xinjiang sind in den vergangenen sechs Jahren insgesamt 252 neue Fälle von Kretinismus gemeldet worden. Die dünn besiedelten Gebiete Westchinas bleiben weiterhin die Schwerpunktregionen bei der Bekämpfung der Mangelkrankheiten, heißt es aus dem Gesundheitsministerium.
Nach Statistiken des Gesundheitsministeriums litten in den 70er Jahren 730 Millionen Chinesen unter Jodmangel. Ab 1993 wurde in China die Versetzung von Kochsalz mit Jod verpflichtend eingeführt. Eine erhöhte Zuführung von Jod wurde als effektivstes Mittel gegen die häufig auftretende Mangelkrankheit Kretinismus angesehen. In den letzten Jahren wurde jedoch – insbesondere in Küstenprovinzen wie Zhejiang – vor der Gefahr einer Überdosierung mit bei Jod gewarnt. Gesundheitsexperten rufen dazu auf, Kochsalz je nach Provinz gemäß den örtlichen Verhältnisse gezielt und abgestuft mit Jod zu versetzen.
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