04-03-2010 Von Beijing Rundschau
Chinas oberster Bankenwächter sieht geringe Inflationstendenz
Beijing Rundschau

Der Chef der chinesischen Bankenaufsicht, Liu Mingkang, sieht nur ein geringes Risiko für einen weltweiten Anstieg der Inflation. Zudem sei China gerade dabei, sich von seiner Konjunkturpolitik zu verabschieden, um einen Anstieg der Verbraucherpreise zu vermeiden.

 

Das Wachstum in den Industrieländern bleibt schwach und die Erholung der Weltwirtschaft vollzieht sich nur langsam, was die Rohstoffpreise auch dann niedrig halten wird, wenn die Nachfrage der chinesischen Industrie rasch ansteigt, so die Analyse von Liu in einem Interview der „Qiushi", auf deutsch Wahrheitssuche, einem Magazin der Kommunistischen Partei Chinas. (für den vollständigen Text des chinesischen Originals siehe http://www.qstheory.cn/jj/201002/t20100225_21463.htm)

"Die Erholung der Weltwirtschaft wird ein langsamer, komplexer und verschlungener Prozess", meint Liu und zählt eine lange Liste der anstehenden Probleme auf: hohe Arbeitslosigkeit, Überkapazitäten und ein internationales Finanzsystem, das nach wie vor auf Rettungspakete angewiesen sein wird und mit bad money ringt. 


"Vor diesem Hintergrund wird es trotz reichlicher Liquidität weltweit nicht zu einer nennenswerten Inflation kommen", sagt Liu.

Die außergewöhnlich lockere Geldpolitik der meisten großen Volkswirtschaften hat es Investoren erleichtert, Geld in den Rohstoffmarkt zu werfen. Aber das Preisgefüge werde nach Ansicht Lius dadurch nur kurzfristig beeinflusst. „Die Erwartung einer Abwertung des US-Dollar und eine Reihe von Spekulationsmanövern können eine Zeit lang den Preis einiger Rohstoffe in die Höhe treiben, aber ich sehe darin keinen langfristigen Trend."

Die weltweit extrem lockere Geldpolitik kann und wird kein dauerhaftes Merkmal der Märkte bleiben. Liu erwartet für längere Zeit kein "substantielles Abrücken" von einer Politik der wirtschaftlichen Anreize in den Industrienationen.


"Mit der schrittweisen Verbesserung der wirtschaftlichen Fundamentaldaten und dem wachsenden Schuldenberg der öffentlichen Haushalte wir man sich jedoch früher oder später von der Konjunkturpolitik verabschieden, was zu einer Verminderung der Liquidität und damit zu einer Senkung der Rohstoffpreise führen wird", so der Analyst.


Auf den Einwand, dass die Preise auf den Rohstoffmärkten derzeit vor allem durch den wachsenden Bedarf der chinesischen Industrie anstiegen, entgegnet Liu, dass dies nicht notwendigerweise so sei.

"Das rasche Wachstum in China, Indien und anderen Schwellenländern wird die Nachfrage nach Rohstoffen weiter antreiben. Betrachtet man aber die Mengenrelation, so wird klar, dass die Industrienationen noch immer die größten Rohstoffverbraucher sind. Wenn sich die entwickelten Volkswirtschaften nur langsam erholen, gibt es keinen Anlass für Preissteigerungen bei Rohstoffen."

 
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