11-03-2009 Beijing Rundschau Zhu Xueqin: Mir geht es um Beschäftigung und Ausbildung für Wanderarbeiter von Zeng Wenhui
Die 32-jährige Zhu Xueqin ist Abgeordnete der Wanderarbeiter aus einer Shanghaier Textilfabrik. Sie ging ohne Abschluss von der Mittelschule und kam 1995 nach Shanghai. In der Shanghai Huari Textil GmbH schaffte sie den Aufstieg von der Schneiderin zur Fremdsprachenkorrespondentin. Ihre Firma hat ihr eine Fachausbildung finanziert und Zhu zweimal nach Japan geschickt. Die Gewerkschaftssekretärin ist heute Vorsitzende des Betriebsrats in ihrer Firma. Am 7. März hat die Beijing Rundschau Zhu Xueqin, die derzeit an der Tagung des Nationalen Volkskongresses teilnimmt, über die Beschäftigungssituation der Wanderarbeiter und die Bildungsperspektiven derer Kinder befragt. Beijing Rundschau: Wo sehen Sie den Schwerpunkt Ihrer Tätigkeit als Abgeordnete der Wanderarbeiter? Zhu: Ich beschäftige mich hauptsächlich mit der Ausbildung und den Beschäftigungsverhältnissen von Wanderarbeitern. Die Wanderarbeiter verfügen meist nur über eine mangelhafte Berufsausbildung und ein geringes Bildungsniveau. Damit sich diese gesellschaftliche Gruppe zu einer Gruppe mit vielseitigen Fertigkeiten entwickeln kann, soll die Berufsausbildung für Wanderarbeiter verbessert werden. Derzeit bietet die Regierung den Wanderarbeitern verschiedene Ausbildungsrichtungen an, und ruft sie dazu auf, dem Konzept des lebenslangen Lernens zu folgen. Ich hoffe auch, dass in Zukunft die Unternehmen selbst mehr Wert auf die Ausbildung der Wanderarbeiter legen. Denn nur die Unternehmen selbst wissen, welche Fertigkeiten sie am dringendesten bei ihren Mitarbeitern benötigen.
Beijing Rundschau: Ihre Firma gehört zur Textilindustrie. Ist Ihr Betrieb von der Finanzkrise betroffen? Hat Ihre Firma Personal abgebaut? Zhu: Wir haben in den ersten beiden Monaten dieses Jahr sogar mehr Auftragseingänge als im Vergleichszeitraum des Vorjahres zu verzeichnen! Die Firma will noch mehr Leute einstellen. Unsere Zweigstelle in Yangzhou braucht noch 50 Arbeiter. Außerdem wollen wir den Marketing-Bereich personell ausbauen.
Beijing Rundschau: Ministerpräsident Wen Jiabao hat in einer Online-Diskussion geäußert, dass er sehr großen Wert auf den Schulbesuch von Wanderarbeiterkindern in den Städten legt. Glauben Sie, dass dieses Problem in geeigneter Weise angegangen wird? Zhu: Im diesjährigen Regierungsbericht nimmt die Frage der Schulbildung für die Kinder von Wanderarbeitern einen breiten Raum ein. Kostenloser Schulbesuch im Rahmen der allgemeinen Schulpflicht soll flächendeckend sowohl für Land wie Stadt gelten. Die Ausgaben für Elementar- und Sekundarbildung auf dem Lande sollen signifikant erhöht werden. Zudem soll schrittweise erreicht werden, dass die Kinder bäuerlicher Wanderarbeiter in den Genuss von Schulbildung unabhängig von ihrem jeweiligen Aufenthaltsort kommen. Das heißt: diese Jahr steht ganz im Zeichen der Durchsetzung der allgemeinen Schulpflicht. Wenn die Regierung dieser Frage eine so große Aufmerksamkeit schenkt, glaube ich, dass das Problem des Schulbesuchs von Wanderarbeiterkindern Schritt für Schritt nachhaltig gelöst werden wird. Ich selbst habe in diesem Jahr bezüglich der Ausbildung von Wanderarbeiterkindern einen Antrag gestellt. In Shanghai sind jetzt 50 Prozent der Grundschulen für Wanderarbeiterkindern, die in ihrem Einzugsgebiet wohnen, zugänglich. Aber das eingeschränkte Aufenthaltsrecht von Landbewohner hat noch immer Einfluss auf die Aufnahmeprüfungen der Hochschulen. Wir wollen jetzt durch verschiedene Kanäle der Regierung Bericht erstatten und hoffen darauf, dass Wanderarbeiterkinder auch einen gleichberechtigten Zugang zur Hochschulbildung bekommen werden. Ich glaube, die Regierung wird uns in naher Zukunft eine Antwort geben.
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