10-03-2009 Beijing Rundschau
Eine Zukunft für heimkehrende Wanderarbeiter

Die Träume jugendlicher Wanderarbeiter

Viele Jugendliche aber wollen gar nicht in der Heimat bleiben. Sie träumen davon, „die Welt zu sehen“ und in den großen Städten ihr Glück zu machen. Sie wollen Stadtbürger werden. Lü Bin hält das in einer „Marktwirtschaft für ganz normal. Der Boden braucht nur wenige Menschen, die ihn bebauen. Die Wanderarbeiter zweiter bzw. dritter Generation können in die Städte gehen und dort in Unternehmen arbeiten. Wenn sie wirklich noch zuhause den Boden bewirtschaften wollen, sollten sie auf den Fachschulen bzw. Fachhochschulen ihr Wissen über Landwirtschaft erweitern. Dann können sie sich beruhigt der Bestellung ihrer Felder widmen und dort bessere Ernten einfahren und Profit erzielen.“

Aber Lü hebt hervor, dass es noch viele Hindernisse für die Wanderarbeiter auf dem Weg zur Stadtbürgerschaft gibt. Es geht um das alte Problem einer Reform des Hukou-Systems. Dieses System sei bislang die Grundlage für soziale Absicherung. Wenn die Wanderarbeiter wirklich den Status eines Stadtbürgers erlangen, und massenhaft in die Städte ziehen, kann die Regierung nicht für alle Bürger eine soziale Grundversorgung garantieren. Deshalb soll die Reform des Hukou-Systems schrittweise durchgeführt werden. Zunächst soll nur ein Teil der Zuwanderer vom Lande, die über bestimmte Qualifikationen verfügen und sich bereits gut in das Stadtleben integriert haben, das Aufenthaltsrecht bekommen. Man könne nicht einfach aus idealistischer Schwärmerei den Unterschied zwischen Stadt-Hukou und ländlicher Hukou aufheben.

Mangelnde Voraussetzungen für Unternehmensgründungen

Su Rong, Generalsekretär des Parteikomitees der Provinz Jiangxi, sagt, dass eine Reihe von jugendlichen Wanderarbeitern, die sich lange in den großen Städten aufgehalten haben und Bürojobs in ausländischen Unternehmen gefunden hatten, bei ihrer Rückkehr in die Heimat eigene Betriebe gründen wollten. Die Regierung hat viele konkrete Fördermaßnahmen für Unternehmensgründungen von Rückkehrern ausgearbeitet, darunter Steuersenkungen und -stundungen, sowie Bürgschaften der Regierung für Darlehen in Höhe von bis zu 50 000 Yuan. Bei höheren Krediten kommt die Regierung für die Zahlung der Zinsen auf.

Allerdings hat Liao Liping, eine NVK- Abgeordnete aus der Gemeinde Xiaobu im Landkreis Ningdu, festgestellt, dass derzeit nur wenige Wanderarbeiter in ihren Heimatgemeinden Unternehmen gründen wollten. Denn in der derzeitigen Wirtschaftslage seien die Risiken einer Unternehmensgründung sehr hoch. Wenn Kapital in einer gewissen Größenordnung eingesetzt würde, die Gewinne aber ausblieben, liefen den Jungunternehmern rasch die Kosten davon. „Insgesamt gibt es auch einfach noch zu wenig Wanderarbeiter mit Kapital und Erfahrung in der Führung eines Geschäfts. Eine Mehrheit kommt einfach aufs Land zurück und verrichtet wieder Feldarbeit. Wenn die Aussichten der Wirtschaft wieder etwas rosiger sind, wollen sie wieder hinausgehen und eine neue Arbeitsstelle finden.“

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