10-03-2009 Beijing Rundschau Eine Zukunft für heimkehrende Wanderarbeiter
Offiziellen Angaben zufolge kehrten in der Provinz Jiangxi zwischen August 2008 und Januar 2009 insgesamt 3,3 Millionen Wanderarbeiter in ihre Heimatgemeinden zurück. Bis zum 28. Februar gingen 2,58 Millionen Wanderarbeiter auf der Suche nach Arbeit wieder in die Städte. Aber mehr als 720 000 Wanderarbeiter sind in Jiangxi geblieben. Der Abgeordnete Lü Bin, Leiter der Abteilung für Arbeit in ländlichen Bezirken beim Parteikomitee von Jiangxi, erklärte der Beijing Rundschau, dass die Wanderarbeiter, die zu Hause bleiben, eine ganze Reihe von Wahlmöglichkeiten haben: Sie können Feldarbeit verrichten, eine Arbeitsstelle finden oder sogar eine eigene Firma gründen. In der Heimat die Felder bestellen Lü Bin ist der Meinung, dass die heimkehrenden Wanderarbeiter sich vor der Finanzkrise sicher fühlen werden, wenn sie in ihrer Heimat ein Stück Land ihr Eigen nennen. Dies könne die negativen Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf das Leben der Wanderarbeiter in gewissem Umfang abfedern. Die Politik der vertraglichen Überlassung von Land zur Bewirtschaftung an Dritte habe sich sowohl in der Hochkonjunktur als auch in der Wirtschaftskrise bewährt. Ohne die Absicherung der Existenz der Wanderarbeiter durch Grundbesitz würde die Wirtschaftskrise noch schlimmere Auswirkungen auf die Landbewohner haben. Allerdings sind die Bauern noch zu fest an ihr Land gebunden. Diese starre Bindung sollte gelockert werden und die vertragliche Überlassung der Nutzungsrechte der Böden an Dritte sollte ein größeres Gewicht erhalten. Die Bauern, die ihr Bodennutzungsrecht vertraglich übertragen haben und in der Ferne als Wanderarbeiter tätig sind, beanspruchen auch bei ihrer Rückkehr nur in seltenen Fälle ihren Grund und Boden zur Bewirtschaftung. Denn 80 Prozent von ihnen werden in die Städte zurückgehen und dort wieder eine Arbeitsstelle finden. Selbst wenn sie noch einmal Land zur eigenen Nutzung bräuchten, könnten sie dies rasch wiedererlangen. „Sie haben die Nutzungsrechte zuvor meist an ihre Verwandten oder Freunde abgetreten. Sie können sich an einem Abend mit ihnen zusammensetzen, miteinander sprechen, und dann gegebenenfalls ihr Land einfach wieder zurücknehmen, um es selbst zu nutzen. Es gibt nur in seltenen Fällen gesetzliche Hindernisse oder Konflikte zwischen Privatpersonen um die Nutzung von Land.“ Laut Lü seien bislang nur bei fünf Prozent der Böden in Jiangxi die Nutzungsrechte abgetreten worden. Zielgerichtete Ausbildung Für Wanderarbeiter ist es sinnvoll, die Zeit der Krise für eine Berufsausbildung zu nutzen und auf eine bessere Beschäftigungsmöglichkeit zu warten. Leider sind viele Ausbildungsprogramme nicht gut organisiert und entsprechen in ihrer Ausrichtung nicht den praktischen Bedürfnissen der Wanderarbeiter, so dass sie oft nicht nachgefragt werden, oder die Wanderarbeiter auch nach dem Absolvieren der Kurse arbeitslos bleiben. Lü erklärt der Beijing Rundschau, dass die Regierung bestrebt sei, die Ausbildungsmethoden zu verbessern. Jetzt sollen Förderfonds den Unternehmen direkt zur Verfügung gestellt werden, damit diese eine zielgerichtete Ausbildung für ihre künftigen Angestellten anbieten können. „Dieses Modell ist bei den Wanderarbeitern sehr beliebt. Hier sind Ausbildung und die anschließende Beschäftigung im Betrieb besser miteinander vernetzt.“
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