Mehr Haushaltsgeräte für ländliche Gebiete

Nicht nur Bauern, sondern auch Unternehmer können davon profitieren

Auf der 2. Tagung des 11. Nationalen Volkskongresses hat Ministerpräsident Wen Jiabao im Tätigkeitsbericht der Regierung betont, dass es gilt, die Projekte zur „Verbreitung von preiswerten elektrischen Haushaltsgeräten in ländlichen Gebieten", zur „Verbreitung von Landmaschinen in ländlichen Gebieten" und zur „Verbreitung von Motorrädern in ländlichen Gebieten" gut umzusetzen und die als Subvention aus dem zentralen Haushalt bereitgestellten Geldmittel in Höhe von 40 Milliarden Yuan klug und wirkungsvoll zu verwenden, damit die Unternehmen ihren Umsatz erhöhen und die Bauern Nutzen daraus ziehen können. Wie aber läuft die Arbeit für die „Verbreitung von Haushaltsgeräten" in verschiedenen Provinzen Chinas wirklich ab? Wie können die Bauern von den Bemühungen der Regierungen aller Ebenen profitieren? Die Reporterin der Beijing Rundschau hat Abgeordnete aus der Provinz Jiangxi, in der die Landwirtschaft eine wichtige Rolle spielt, über die Projekte im Rahmen der „drei Verbreitungen in ländlichen Gebieten" in ihrer Provinz interviewt.

Chen Hengda, stellvertretender Gouverneur der Provinz Jiangxi, ist hauptsächlich für die landwirtschaftliche Arbeit verantwortlich und sagt, dass jetzt die Regierung einen Zuschuss gebe, wenn sich ein Bauer Landmaschinen anschafft. Die Bauern der Provinz Jiangxi zeigen sehr viel Eigeninitiative beim Erwerb von Landmaschinen. Das Projekt zur „Verbreitung von elektrischen Haushaltsgeräte in ländlichen Gebieten" ist ebenfalls in Jiangxi in Gang gebracht worden, sagt Lü Bin, ein weiterer Abgeordneter aus der Provinz und Leiter der Abteilung für ländliche Arbeit im Provinzkomitee. In einem ersten Schritt sollen Verkaufsagenten rekrutiert werden. Dann werden die Marken ausgewählt, die sich zur Verbreitung in ländlichen Gebieten eignen. Lü zufolge sollten diese Haushaltsgeräte über gute Qualität verfügen und preisgünstig sein. Den Verbrauchern soll zudem ein ausgezeichneter Kundendienst zur Seite stehen. „Auf diese Weise können die Bauern nicht nur qualitätsvolle Haushaltsgeräte kaufen, sondern sich auch eines dichten Kundendienstnetzes erfreuen", sagt Lü.

Nach mehr als einjähriger Vorbereitungszeit wurde das Projekt zur „Verbreitung elektrischer Haushaltsgeräte", das vom chinesischen Finanzministerium in Kooperation mit dem Handelsministerium und dem Ministerium für Information und Industrie ausgearbeitet worden ist, seit dem 1. Februar 2009 landesweit in China umgesetzt. Wenn Bauern die Haushaltsgeräte kaufen, die auf der Liste stehen, wird ihnen 13 Prozent des Kaufpreises als Zuschuss von der Regierung erstattet. Auf dieser Liste finden sich jedoch nur die Produkte bestimmter Unternehmen. Diese Praxis ist auf lautstarke Kritik gestoßen. Die Bauern sollten die Produkte frei wählen dürfen, heißt es. Damit aber ist Lü keinesfalls einverstanden: „Wenn die Subventionen bei elektrischen Haushaltsgeräte für alle Marken gewährt würden, bekämen viele preisgünstige Geräte minderer Qualität eine Chance auf dem Markt. Die meisten Bauern sind auf Schnäppchen erpicht, vergessen dabei aber nur allzu gerne Qualität und Kundendienst. Auf lange Sicht ist das ein großer Nachteil." Lü glaubt zudem, dass das Projekt „Verbreitung elektrischer Haushaltsgeräte" dabei dienen könne, einigen Unternehmen aus den aktuellen Schwierigkeiten zu helfen. „Viele Hersteller von Haushaltsgeräten wie zum Beispiel Haier und TCL verfügen über eine gute Technologie und stellen Produkte hoher Qualität her. Vor dem Hintergrund der Finanzkrise haben sie aber Probleme hinsichtlich des Exports ihrer Produkte. Sie könnten sehr von der Verbreitung elektrischer Haushaltsgeräte in ländlichen Gebieten profitieren", sagt Lü.