Zhong Nanshan: Die medizinische Versorgung in Wohnvierteln verbessern!

Yan ist nach ihrem Examen an der Schule für chinesische Medizin an der Beijing Union University als praktische Ärztin schon sechs Jahre in der Station tätig. Ihr Ambulatorium verfügt über eine recht gute Ausstattung: einfache medizinische Untersuchungsmethoden wie die Erstellung von Elektrokardiogrammen können dort problemlos durchgeführt werden. Ihre Patienten sind meist Senioren, aber manchmal suchen auch Jugendliche diese Station auf, um eine Grippe loszuwerden. Yan sagt, dass manche Patienten auch deshalb lieber in große Krankenhäuser gehen, weil viele Medikamente in kleinen Krankenhäusern nicht zur Verfügung stehen. Die Patienten wollen für bestimmte Behandlungsformen nur die große Kliniken aufsuchen.

Chen Yue sagt ganz offen, dass die Gehälter erhöht werden müssten, wenn die Ambulatorien für medizinische Talente attraktiv werden sollen. Aber auch die Aufstiegsmöglichkeiten sollten verbessert werden. Erfahrene Ärzte aus den Ambulatorien sollten nach einigen Jahren die Chance bekommen, in großen Krankenhäusern zu praktizieren. Chang Shuling, die Vorgesetzte von Yan Li und Direktorin des Medizinischen Zentrums Zhanlanlu, ist ganz anderer Meinung. Sie sagt, es gebe schon heute viele Beispiele für gute berufliche Aussichten für Ärzte in Wohngebieten. Die medizinische Betreuung auf der Ebene des Stadtviertels sei zudem ein ganz neues Gebiet in China. Die Ärzte könnten in den kleinen Krankenhäusern bahnbrechende Forschungen betreiben und damit beträchtliches Prestige erwerben. Die Bezahlung der Ärzte in Ambulatorien sei heute auch nicht mehr schlechter als die in Krankenhäusern der Stufe II gemäß staatlicher Klassifikation.

Bei einer Online-Diskussion am 28. Februar erklärte Ministerpräsident Wen Jiabao, dass China in den nächsten drei Jahren 5000 Krankenhäuser auf Gemeindeebene, 2000 Krankenhäuser auf Kreisebene und 2400 Stadtteilkrankenhäuser in Großstädten einrichten wolle.