02-03-2009 Beijing Rundschau Bewässerungsanlagen lindern die Dürre in Henan von Jin Duoyou
Seit letztem November werden weite Gebiete Zentral- und Nordchinas von einer schweren Dürre heimgesucht. Es ist die schwerste Dürrekatastrophe seit 50 Jahren, weil sie schon lange andauert und das betroffene Gebiet sehr groß ist. Derzeit steht der Weizen in Blüte. Wenn die Dürre weiter anhält, wird dies sicherlich negative Auswirkungen auf die Weizenernte haben. Zur Weizenblüte hat der Reporter der Beijing Rundschau eine Interviewreise durch Henan unternommen, eine der wichtigsten Getreideprovinzen Chinas.
Am 10. Februar ist der Reporter mit dem Auto im Landkreis Hua im Bezirk Anyang in Henan eingetroffen. Der Landkreis Hua befindet sich im Nordosten Henans am Gelben Fluss und ist ein typischer ländlicher Kreis, dessen Wirtschaft agrarisch geprägt ist. Jährlich werden hier auf etwa 170 000 Hektar Getreide angebaut. Der Kreis erfreut sich seit langem des Rufs „der Getreidespeicher im Norden Henans" zu sein. Der gesamte Getreideertrag im Kreis Hua steht immer an erster Stelle unter allen Landkreisen in Henan. „Obwohl seit letztem November fast kein Regen mehr gefallen ist, leiden wir dank der Bewässerungsanlagen noch nicht an Wassermangel", sagt der 58-jährige Bauer Li Quandong. „Der einzige Unterschied für uns ist, dass wir früher, als der Regen fiel, die Felder nicht selbst bewässern mussten, während wir das heute tun müssen, um den Weizen zum Grünen zu bringen." Die meisten Weizenfelder im Landkreis Hua haben gerade begonnen zu grünen. Dank des Bewässerungsprojekts sieht man hier keine ausgedorrten Felder und eingegangenen Weizenähren. Mit dem Bewässerungsprojekt „Wasser aus dem Gelben Fluss zur Bewässerung der Felder", das im März 2008 fertiggestellt wurde, können die meisten Weizenfelder im Landkreis Hua mit Wasser aus dem Gelben Fluss versorgt werden. Der Reporter hat gesehen, dass fünfzig Meter vom Weizenfeld Lis ein maschinell betriebener Brunnen arbeitet. Im Landkreis werden die meisten Weizenfelder durch pumpengetriebene Brunnen und Rohrleitungen bewässert. Seit 2005 hat die Kreisregierung damit begonnen unter allen Feldern im Kreisgebiet Röhren zu verlegen, um das Wasser vom pumpengetriebenen Brunnen zu den Feldern zu leiten, die Hunderte Meter von der Quelle entfernt sind. Die neue Bewässerungsmaßnahme hilft nicht nur Wasser zu sparen, sondern verringert auch die Arbeitsbelastung der Bauern. Unter den außergewöhnlichen Bedingungen der Dürre lassen sich die beschränkten Wasserressourcen mit Hilfe des Rohrsystems rationell nutzen. Li macht sich keine Sorgen über die Ernte. „Pro Hektar können wir auch dieses Jahr wie gewohnt 15 Tonen Getreide produzieren", sagt er im Vertrauen. Allerdings werden in der Antidürrekampagne auch viele Probleme sichtbar. Das Wasser für die Felder stammt nicht nur aus dem Gelben Fluss, sondern auch aus dem Grundwasser. Man hat so viel Grundwasser abgepumpt, dass der Grundwasserspiegel offensichtlich gesunken ist, was in der Zukunft zu schweren ökologischen Problemen führen kann. Ursprünglich sollten 130 000 Hektar Ackerland vom Bewässerungsprojekt im Landkreis Hua profitieren. Wegen defekter Anlagen können heute jedoch nur ein Drittel aller Felder mit Wasser aus dem Gelben Fluss versorgt werden. Die Dürre erhöht das Risiko des Schädlings- und Krankheitsbefalls. „Pflanzenkrankheiten und Insektenplagen sind in diesem Jahr meine Hauptsorgen", sagt Li. Deswegen hat das Landwirtschaftsamt im Hua-Kreis insgesamt 46 agrartechnische Berater in die Dörfer gesandt, um den Bauern bei vorbeugenden Maßnahmen zu helfen. „Gegenwärtig wird das Gebiet von einer sehr schweren Dürre heimgesucht. Viele Bauern glauben, dass man mit einem erhöhten Einsatz von Dünger gegen die Dürre ankämpfen kann. Das ist jedoch eine grundverkehrte Auffassung", sagt Zhang Xinling, eine Landwirtschaftstechnikerin, die vor Ort tätig ist.
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