02-03-2009 Beijing Rundschau
Das neue kooperative Gesundheitssystem auf dem Lande
von Zeng Wenhui

Chen Changshun, ein 69-jähriger Bauer aus Kantian, einem abgelegenen Dorf im Landkreis Ningdu in der südchinesischen Provinz Jiangxi, erkrankte im letzten Jahr schwer an einem Lungenemphysem. Zuerst besuchte er das einzige Krankenhaus in der weiteren Umgebung, wobei er für Medikamente und stationäre Behandlung etwa 900 Yuan ausgab, dann wurde er ins Krankenhaus von Ningdu eingeliefert, für die stationäre Behandlung musste er dort weitere 1100 Yuan aufwenden. Glücklicherweise hat sein Sohn Chen Ping die Behandlungskosten für seinen Vater zum großen Teil erstattet bekommen. Für die Behandlung auf Gemeindeebene werden 70 Prozent von 800 Yuan, für die Behandlung auf Kreisebene 60 Prozent der über der Bemessungsgrenze liegenden 800 Yuan erstattet. Von den ursprünglich ausgegebenen 2000 Yuan erhält Chen also insgesamt 1040 Yuan zurückerstattet. „Diese Rückzahlung ist dem neuen kooperativen Gesundheitssystem auf dem Lande zu verdanken," sagt Chen Ping.

Das neue kooperative Gesundheitssystem auf dem Lande ist ein wichtiger Bestandteil der Reform des Gesundheitssystems Chinas und wird seit 2003 in allen ländlichen Gebieten Chinas eingeführt. Laut Statistiken beteiligen sich über 810 Millionen Menschen an dem neuen kooperativen Gesundheitssystem auf dem Lande, was 91, 5 Prozent der gesamten ländlichen Bevölkerung entspricht.

Gesundheitsminister Chen Zhu äußerte sich am 8. Januar auf der Sitzung für das Gesundheitswesen: „Der Aufbau einer allgemeinen Krankenversicherung für Stadt- und Landbewohner ist von großer Bedeutung für das Recht aller Chinesen auf eine medizinische Grundversorgung. Armut aufgrund hoher Behandlungskosten soll es nicht mehr geben."

Den Kern dieses neuen kooperativen Gesundheitssystems auf dem Lande bildet die so genannte „einheitliche und umfassende Versorgung bei schweren Krankheiten und medizinische Hilfe für Landwirte". Ein Landwirt muss nur 20 Yuan im Jahr entrichten und kann dafür medizinische Versorgung in Anspruch nehmen. Die Regierung hat nun beschlossen, den jährlichen Versicherungsbeitrag pro Person von 50 Yuan auf 100 Yuan anzuheben. Die 80 Yuan, die nicht durch den Beitrag des Versicherungsnehmers abgedeckt werden, will die Regierung aus lokalen Finanzmitteln zur Verfügung stellen.

„Wenn die Behandlungskosten im Gemeindekrankenhaus mehr als 100 Yuan betragen und im Kreiskrankenhaus 300 Yuan übersteigen, kann man sich mindestens 60 Prozent dieser zusätzlichen Kosten erstatten lassen. Dies reduziert die finanziellen Belastungen für bedürftige Familien erheblich. So scheuten die Bauern nun bei schweren Erkrankungen nicht mehr davor zurück, sich in einem Krankenhaus stationär behandeln zu lassen", sagt Chen Ping.

Fortschritte erhofft

Zwar ist das neue System bei den Bauern recht beliebt, in der Praxis aber gibt es noch einige Probleme. Viele Kader, die in ländlichen Gebiete arbeiten, haben bei einer Online-Umfrage von Nongming Ribao (Bauern-Tageszeitung) die Schwierigkeiten geschildert.

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