Wang Tongsan: Gute Aussichten für hohe Wachstumsrate

Die Zentralregierung ist sich des Einflusses der Finanzkrise durchaus bewusst und hat rechtzeitig eine Politik der Wirtschaftsförderung betrieben. Dies verbreitet Zuversicht, denn obwohl es noch große wirtschaftliche Unsicherheitsfaktoren und zahllose Schwierigkeiten gibt, kann Chinas Wirtschaft dank unserer Bemühungen in relativ hohen Tempo wachsen.

Kann es verwirklicht werden?

Wang: Für eine positive Entwicklung gibt zwei Vorrausetzungen: Erstens darf die Finanzkrise sich nicht weiter verschlimmern. Das ist allerdings schwer. Denn die Hypothekenkrise brach bereits im Jahr 2007 aus, aber damals ahnte niemand, dass sie sich zu einer Megakrise entwickeln würde bis hin zu dem Punkt, dass Amerika teils auch noch die Planwirtschaft einführen muss. Nach einem ersten Rettungspaket von 700 Milliarden Dollar wird jetzt noch ein Paket von 800 Milliarden Dollar nachgeschoben. Wenn Obama an die Macht kommt, wird die Demokratische Partei eine aktivere Außenpolitik betreiben. Hinsichtlich der Finanzpolitik wird es noch zu Gesprächen kommen.

Man kann nur schwer voraussagen, welche Entwicklung die amerikanische Wirtschaft nehmen wird. Schätzungen gehen derzeit von null Prozent Wirtschaftswachstumrate für Nordamerika aus. Aber wird die Wachstumsrate in Zukunft sogar bei minus drei oder sogar minus fünf Prozent liegen? Es gibt derartige Einschätzungen. Wir sind aber nicht in der Lage, den Entwicklungstrend amerikanischen Wirtschaftens sorgfältig zu analysieren und genau zu prophezeien. Es kommt auf die weitere Entwicklung an.

Schließlich müssen wir auch noch die inländischen Faktoren berücksichtigen. Wie wird die Politik der Zentralregierung in die Tat umgesetzt werden? Die Politik zeitigt bestimmt Auswirkungen, aber wie groß sind diese Auswirkungen? Ist die Auswirkung eine gute, oder eine schlechte? Alles in allem sollten wir zuversichtlich sein, dass Chinas Wirtschaft sich stabil und relativ schnell entwickeln wird.